Rupert-Ness-Schulzentrum in Ottobeuren

Glänzende Perspektiven: Neue Fassadenflächen, lackiert mit Duraflon.

Erhalten und Ergänzen vor Deponie und Neubau – diesem Prinzip haben sich alle verschrieben, die an der Sanierung des Rupert-Ness-Schulzentrums in Ottobeuren beteiligt waren. Heute erstrahlt der Bau in einem neuen, eleganten Glanz. Die Sanierungsmaßnahmen wurden nach Plänen des Münchener Architekturbüros Krug Grossmann Architekten umgesetzt.

Die Geschichte des Schulzentrums Ottobeuren ist die eines Gebäudes, das fortwährend an neue Bedürfnisse angepasst werden musste. Entstanden ist der Ursprungsbau Mitte der 1970er-Jahre, in einer Zeit, in der das deutsche Bildungssystem seinen ersten großen Wandel in der Nachkriegszeit erfuhr. Aber nicht nur wechselnde Systeme, auch die wachsende Beliebtheit des Schulzentrums und der damit einhergehende Anstieg der Schülerzahlen erforderten nachhaltige Veränderungen.

Das Schulzentrum beherbergt heute vier Schulen und bietet täglich circa 2000 Menschen Platz. Nach fünfeinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit war seine Sanierung im Juli 2017 vollständig abgeschlossen. Trotz seiner Dimensionen mit rund 16 500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, bleibt es von außen unaufdringlich und zurückhaltend. Von innen jedoch wirkt es heute offen und weit und eröffnet den Blick über das Günztal, in den Ort Ottobeuren und auf die Alpen.

Krug Grossmann Architekten half bei ihren Planungen, dass der Ursprungsbau – ein Entwurf des Ottobeurener Architekten Lorenz – von substanzieller Qualität und Zeitlosigkeit war: Für sie ging es darum, „die bestehende Architektur nicht zu übertrumpfen, sondern zu stärken“, so Architekt Marcus Vollmann. Viele der im Innenraum vorhandenen hochwertigen Materialien blieben erhalten, wurden überarbeitet und aufgewertet. Auch die grundlegende Struktur der Räume funktionierte nach wie vor. Die Betriebstechnik der Gebäude, also Lüftung, Heizung oder Beleuchtung, war dagegen jahrzehntelang unberührt geblieben und bedurfte dringend einer grundlegenden Überarbeitung. Auch Brand-, Schall- und Sonnenschutz brachten die Architekten auf einen zeitgemäßen Stand, matt gewordene Verglasungen ersetzten sie durch moderne Gläser und die Aula machten sie für die aktuelle Versammlungsstätten-Verordnung tauglich.

Bei der Fassade gingen Krug Grossmann Architekten ebenso einfühlsam vor, wie im übrigen Gebäude: Die konstruktiven Betonbauteile, der Dachrand, die Putzbalkone und die bodentiefe Verglasung blieben formal erhalten. Die ursprünglich in einer stumpf wirkenden Betonoptik gebauten Fassadenbänder erhielten jedoch eine neues Gesicht und werteten damit den gesamten Bau erheblich auf: Strukturierte Aluminiumbleche bringen jetzt Bewegung, Tiefe und einen brillanten, edlen Glanz in die Außenansichten. Diesen besonderen Glanz verdankt die Fassade der Einbrennlackierung Duraflon: Die Premium-Beschichtung ist nicht nur besonders widerstandsfähig gegenüber Witterungs- oder anderen äußeren Einflüssen. Sie hält auch ihre Farbwirkung und Brillanz über Jahre hinweg in unveränderter Qualität. Ihr materialimmanenter Easy-to-Clean-Effekt minimiert darüber hinaus den Pflegeaufwand und hält so langfristig die Unterhaltskosten für das Gebäude gering. Im Farbton wurde die Beschichtung der Idee angepasst, beim gesamten Gebäude mit rationalem kühlen Grau und emotionaleren Brauntönen zu arbeiten. Im warm schimmernden Duraflon-Farbton Sandgold matt beschichtet, geht sie eine harmonische Verbindung mit dem Farbspiel der Umgebung ein. „Deshalb ist die neue Fassade gleichzeitig ungewohnt und doch vertraut: Sie bewegt sich, so wie das Gebäude bewegte Zeiten hinter sich hat und in Zukunft erleben wird: Schule ist Bewegung. Das wird durch das Gebäude signalisiert“ ist in der Festschrift zur Eröffnung des Schulzentrums zu lesen.

Das Schulzentrum Ottobeuren ist ein gutes Beispiel dafür, wie Geschichte und Substanz eines Bestandsbaus angemessen und mit Liebe zum Detail in die Jetztzeit transferiert werden können. Den Architekten ist dabei nicht zuletzt dank des Einsatzes nachhaltiger Materialien und Lösungen das Glanzstück gelungen, auf lange Sicht Vertrautes für die Gebäudenutzer spürbar zu lassen, und Neues ausdrucksstark einzubinden.

Bauherr

Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren

Architekt und Bauleitung

Krug Grossmann Architekten, München mit IPM Ingenieure GmbH, München

Projektbeteiligte

Tragwerksplanung: ARGE Hartinger Consult GmbH, Otto Wanner, Thannhausen
Fassadenarbeiten: Hackl GmbH & Co. KG, Schlosserei, Regen und Korsche GmbH & Co KG, Weiden
3D-Aluminium-Fassadenplatten: Fielitz GmbH, Ingolstadt

Standort

Ottobeuren

Fertigstellung

2017

Produkte

Duraflon® im Farbton Sandgold matt, ausgeführt von HD Wahl GmbH, Jettingen-Scheppach

Fotos

© Conné van d´Grachten / HD Wahl

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